Orientierungstage sind ein Angebot für Schüler*innen aller Schulformen der Jahrgangsstufe 10 und der Sekundarstufe II. Sie finden während der Schulzeit in einem dafür geeigneten Bildungshaus statt und dauern 3-5 Tage.

Diese Tage stehen allen Schüler*innen – unabhängig von deren Religions- oder Konfessionszugehörigkeit – offen. Die Teilnahme ist freiwillig.

Ziele von Orientierungstagen

Jugendlichen soll die Möglichkeit gegeben werden, sich mit Fragen der eigenen Lebens-orientierung und Sinnsuche auseinanderzusetzen und sie zur Sprache zu bringen.
Gefördert werden sollen Selbstkompetenz und Sozialkompetenz der Teilnehmenden.
Unter anderen Bedingungen als im Unterricht (frei von Leistungskontrolle, Notengebung und 45-Minuten-Takt) besteht die Möglichkeit eines offenen Nachdenkens über persönliche Fragen.

Inhalte

Im Mittelpunkt stehen die Fragen und Themen, die sich aus den Lebenssituationen und Lebenserfahrungen der Schüler*innen bzw. aus den Prozessen in der Gruppe ergeben. Die Inhalte sind damit nicht vorgegeben. Die Themen werden von den Teilnehmenden zusammen mit den Referenten festgelegt oder werden im Kurs herausgearbeitet.
Erfahrungsgemäß sind das vor allem Themen wie:

  • die eigene Identität,
  • Selbst- und Fremdwahrnehmung,
  • Freundschaft,
  • Liebe und Partnerschaft,
  • die Frage nach dem Sinn des Lebens,
  • Sucht und Sehnsucht,
  • der Umgang mit Konflikten,
  • woran ich glaube und was mich hoffen lässt,
  • Fragen nach der eigenen Zukunft.

Umsetzung

Während der Tage wird prozessorientiert gearbeitet. Die Reflexion der vergangenen Arbeitseinheit ist wesentlicher Bestandteil der Planung für die nächste Einheit. So kann flexibel und kurzfristig auf die Bedürfnisse des Einzelnen und der gesamten Gruppe eingegangen werden.
Die Umsetzung der Inhalte ist vielgestaltig und ganzheitlich ausgerichtet. Neben unterschiedlichen Gesprächsformen stehen kreatives Gestalten, Methoden der Erlebnis-, Spiel- und Theaterpädagogik, sowie Anstöße für Stille und Besinnung.

Die thematische Arbeit umfasst ca. 5-7 Zeitstunden pro Tag und verteilt sich auf eine Morgen-, eine Nachmittags- und eine Abendeinheit.

Referentinnen und Referenten

Orientierungstage als eine Form schulpastoraler Arbeit, werden vor allem von nebenberuflichen Referent*innen (in der Regel Studierende theologischer und pädagogischer Fachrichtungen) geleitet.
Um den Zielen von Orientierungstagen gerecht zu werden, zeichnen sich die Referent*innen durch persönliche und fachliche Kompetenzen aus:

  • Sensibilität für Gruppenprozesse
  • Methoden der Gesprächsführung und Konfliktmoderation
  • Repertoire von Kreativitätsmethoden
  • Entspannungs- und Meditationstechniken
  • die Bereitschaft und Fähigkeit, in Glaubens- und (anderen) Lebensfragen ein persönlicher Gesprächspartner zu sein
  • einen guten Blick für die Lebenswirklichkeit Jugendlicher

Die Referent*innen qualifizieren sich durch regelmäßige Praxisreflexion und fachliche Fortbildungen. Dadurch sichern sie die Qualität der Arbeit im Bereich von Orientierungstagen und entwickeln sie zugleich weiter.

Begleitende Lehrerinnen und Lehrer

Orientierungstage können nur stattfinden, weil es Lehrer*innen gibt, die sich für deren Planung und Durchführung einsetzen.
Bei einer Leitung durch Referenten nehmen Lehrer*innen an den thematischen Einheiten nicht teil. Das inhaltliche Arbeiten soll nicht beeinflusst werden von schulisch geprägten Rollenzuweisungen.
Die begleitenden Lehrer*innen sind für die Schüler*innen wichtige Gesprächspartner außerhalb der Einheiten und haben die Aufsichtspflicht während der Tage. Dabei ist die Kooperation zwischen Kursleitung und begleitenden Lehrer*innen für das Gelingen der Tage wichtig. Von Seiten der Referenten gibt es das Angebot, während des Kurses regelmäßig im Gespräch über die Arbeit mit der Gruppe zu bleiben.

Organisation

Um sicher zu stellen, dass die Maßnahme durchgeführt werden kann (u.a. in geeigneten Räumlichkeiten, i.d.R. müssen Bildungshäuser ein Jahr im Voraus gebucht werden), melden Sie sich bitte frühzeitig bei uns.

Eine bis drei Wochen vor den Orientierungstagen dient ein Schulbesuch dem Kennenlernen und den konkreten organisatorischen Absprachen. Dabei sind ein Gespräch mit den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern und eins mit den begleitenden Lehrkräften vorgesehen.

Finanzierung

Die Kosten eines Kurses werden einerseits durch Fördermittel, andererseits durch Beiträge der Teilnehmenden gedeckt.
Die Teilnehmerbeiträge richten sich nach der Dauer des Kurses:
3 Tage:   69,00 Euro pro Person
4 Tage:   88,00 Euro pro Person
5 Tage: 106,00 Euro pro Person
Damit werden Unterkunft, Verpflegung, Materialkosten und Referentenhonorare abgedeckt. Die Anfahrt zum Tagungshaus ist darin nicht enthalten.