Kameras und Mikrophone erwarteten die Politiker*innen als sie am Samstag, 01.08.2020 zur politischen Gesprächsrunde der Kolpingjugend in Ascheberg eintrafen. Die Ortsgruppe Ascheberg hatte gemeinsam mit dem Diözesanverband der Kolpingjugend unter dem Titel #ihaveastream den Polit-Talk zur Kommunalwahl organisiert. Das komplette Gespräch wurde dabei gefilmt und im Internet auf Instagram live gestreamt. Besonders war, dass Fragen von Zuschauer*innen online gestellt werden konnten und die Politiker*innen spontan darauf reagieren mussten. Vertreten waren Politiker*innen aus sechs Parteien, die am 13.09.2020 zur Wahl stehen. Alle Politiker*innen bezogen bei ihren Aussagen die Sichtweise der Jugend ein, für die die Aktion vorrangig konzipiert ist.

Wohnungssituation, Nachhaltigkeit und Partizipation im Fokus

Zentrales Thema der Gesprächsrunde war u. a. die Wohnungssituation in Ascheberg. „Junge Menschen müssen in den Bebauungsplänen mehr mitgedacht werden. Für Jüngere ist Mietwohnungsbau attraktiv!“, fasst Christian Ley (SPD) zusammen. „Mietraum muss für junge Menschen auch erschwinglich sein!“, fordert Marcus Lübbering (Freie Wähler). Und Toni Brockmeier (UWG) findet, dass „Ascheberg in Bezug auf Wohnraum und die Anbindung an den ÖPNV attraktiver gemacht werden muss – und dies insbesondere auch gegenüber Städten wie Münster.“

Im Diskussionsverlauf zeigte sich, dass neben dem Wohnungsbau für Jüngere auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz relevant sind. Diese Themen sind überparteilich relevant und werden in verschiedenen Entscheidungen als Querschnittsthemen mitgedacht. Eng verknüpft damit ist auch die Situation der Landwirt*innen in Ascheberg.   

Schließlich diskutieren die Anwesenden noch über die Einbindung junger Menschen in politische Fragestellungen und Prozesse. Hubertus Beckmann (Bündnis 90 Die Grünen) erläutert: „Die Grünen machen sich für einen Jugendbeirat stark!“ Und Maximilian Sandhowe (CDU) ergänzt: „Politik muss für junge Menschen heruntergebrochen werden. Junge Menschen müssen erleben, dass Veränderung möglich ist!“ Auch die Schulen sind bei der Förderung politischer Bildung in der Pflicht, fasst Toni Brockmeier (UWG) zusammen. „Im Bereich Schule muss auch die Digitalisierung gefördert werden! Dies hat uns Corona in den letzten Monaten nochmals deutlich vor Augen geführt“, ergänzt Jochen Wismann (FDP).

Wie ein Polit-Talk auf kommunaler Ebene

Auch das Format, das coronabedingt per Social Media läuft und junge Menschen direkt einbindet, kommt auf kommunaler Ebene gut an! Seitens der anwesenden Politiker*innen kommt viel Zuspruch zum Online-Format, das ähnlich wie die Politik-Talks aus dem Fernsehen auf kommunaler Ebene funktioniert. „Über Instagram und YouTube erreichen wir junge Menschen. Sie können mit wenigen Klicks ganz einfach ihre Fragen stellen. Hier kann Partizipation schon heute erlebbar werden!“, freut sich auch Tonius Weiß von der Kolpingjugend Ascheberg.

Etwa 22 Personen haben sich die Gesprächsrunde am Samstag live angesehen und mitdiskutiert. Im Rahmen der 24-stündigen Verfügbarkeit des Videos auf Instagram schauten insgesamt 68 Personen das Video an. Der Stream ist zudem für alle Interessierten in Kürze auf YouTube dauerhaft verfügbar. Gefördert wird das Projekt durch #jungesnrw – Perspektiven vor Ort. Es wird gefördert durch den Landesjugendring und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Christian Ley (SPD), Toni Brockmeier (UWG), Marcus Lübbering (Freie Wähler), Hubertus Beckmann (Bündnis 90 Die Grünen), Jochen Wismann (FDP), Tonius Weiß (Kolpingjugend Ascheberg), Maximilian Sandhowe (CDU), Michael König (Kolpingjugend Ascheberg)

Text und Bild: Britta Spahlholz