Der Katholikentag liegt nun hinter Münster und der Kolpingjugend. Von einer ersten Ideensammlung zur Umsetzung des Leitworts „Suche Frieden“, über den Austausch mit anderen Jugendverbänden bis hin zur konkreten Einsatzplanung für die Helfer_innen am Zentrum Junge Menschen hat sich die Kolpingjugend lange und intensiv auf den Katholikentag vorbereitet. Sonniges Wetter und viele Interessent_innen belohnten diesen Einsatz aller Mitwirkenden und beschehrten viele unvergessliche Momente und Begegnungen.

Frieden bewegt mit Bungee Run und Spider Web

Der Stand der Kolpingjugend an der Promenade wurde während des Katholikentags zu einem Hotspot und Dauerrenner. Zahlreiche Kinder, Schulklassen und Jugendgruppen hatten einen unstillbaren Bewegungsdrang und wollten sich frei nach dem Motto „Frieden bewegt“ am Bungee Run und an der Spider-Web-Kletterwand ausprobieren. Gegeneinander antreten, zusammenarbeiten, Strategien planen, Applaus der Umstehenden ernten und gemeinsam lachen, wenn der Versuch, die Kletterwand zu erklimmen mal misslang prägten die beiden Angebote der Kolpingjugend. Ein Glück auch, dass die Bäume der Promenade Schatten spendeten und sich so die tatkräftigen und motivierten Helfer_innen sowie die Besucher_innen keinen Sonnenbrand holten! Neben den Geräten war auch das Interesse an der Arbeit im Diözesanverband spürbar: Viele Gespräche drehten sich um die Angebote und die Arbeit der Teams und Gruppen innerhalb der Kolpingjugend.

Ein ganz besonderes Highlight im Programm: Das Abendcafé im „Klamm & Heinrich“

Auf überwältigendes Interesse stieß das Abendcafé der Kolpingjugend, welches unter dem Titel „Nur Unzufriedenheit und Unfriede“ am Donnerstagabend des Katholikentags in der Kneipe „Klamm & Heinrich“ stattfand. Bei Getränken und Snacks diskutierten Michael Franke (Jugendseelsorger im Bistum Osnabrück), Dr. Jan Loffeld (Pastoraltheologe in Mainz) und Daniel Gewand (Initiator des Projekts „frei.raum.coesfeld“ für junge Erwachsene) über die Bedeutung der Kirche für junge Menschen sowie über die Rolle der Jugend in der Kirche. Der Abend basierte auf der Vorarbeit des Projektarbeitskreises „Jugend ohne Kirche – Kirche ohne Jugend“, welcher sich schon seit drei Jahren mit dem Verhältnis von Jugend und Kirche auseinandersetzt. Ein Alleinstellungsmerkmal sei nach wie vor, dass die Kirche wie keine andere Organisation in der Breite und damit an fast jedem Ort anzutreffen sei, so Dr. Jan Loffeld. Dennoch realisiere die Kirche derzeitig auch, dass sie ihre Monopolstellung verliere. Laut Michael Franke solle die Kirche daher Menschen an unterschiedlichen Orten und insbesondere dort, wo junge Menschen sind, ansprechen und aufsuchen. Wie man auf junge Menschen zugehen kann, berichtete Daniel Gewand anhand eigener Erfahrungen: „Schock deinen Pfarrer – Geh zur Kirche“ ist eines seiner Mottos und so lädt er junge Erwachsene zum gemeinsamen Kirchgang und anschließendem Frühshoppen mit Austausch über den Gottesdienst ein. Beschlossen wurde der Abend mit Statements der drei Theologen zur Zukunft der Kolpingjugend: Sie wünschten der Kolpingjugend auch weiterhin einen wachen Blick für gesellschaftliche Entwicklungen und dass sie in der Nachfolge Adolph Kolpings die „Zeichen der Zeit“ erkennen sollte.

Kolpings Spezialität: Geselligkeit und Austausch über Generationen hinweg

Der Freitag des Katholikentags stand für die Kolpingjugend ganz im Zeichen der Begegnung. So ermöglichte das Generationspicknick den Austausch von Jung und Alt. Alle Interessierten erhielten einen der Picknickkörbe, die mit Äpfeln, belegten Brötchen, Bonbons und Schokoriegeln von Helfer_innen vorab bepackt worden waren. Fehlen durften im Picknickkorb auch die Impulsfragen nicht, denn das Generationspicknick sollte auch Gespräche anstoßen und Menschen in den Dialog bringen. Bei sonnigem Wetter wurde am Aasee über Lebensträume, das eigene Verständnis von Friede und über Hobbies gesprochen. Alles Fragen, denen man sich sonst bei einer ersten Begegnung mit Jüngeren bzw. Älteren nicht sofort widmen würde! Das Feedback zum Generationspicknick war durchweg positiv: Viele freuten sich über die kleine Stärkung zur Mittagszeit und über die Kontaktfreudigkeit der anderen Katholikentagsbesucher_innen.

Mit dem Banner Flagge auf dem Katholikentag zeigen

Einen Rahmen bildeten auf dem Katholikentag die zahlreichen Gottesdienste. So zogen beim Gottesdienst an Christi Himmelfahrt, dem Kolping-Gottesdienst und dem Abschlussgottesdienst am Katholikentags-Sonntag auch zahlreiche Bannerträger_innen des Kolpingwerks und der Kolpingjugend mit in die Gottesdienste ein und schließlich wieder aus. Als Bannerträger_innen wurde man zum einen von vielen Bekannten und Freund_innen erkannt und konnte zum anderen erleben, was für ein unbeschreibliches Gefühl es ist, zwischen 30.000 Gläubigen beim Abschlussgottesdienst am Sonntag  auszuziehen.