Mit viel Straßenmalkreide, kunterbunten Aktionen und einem Candybär begibt sich die Kolpingjugend im Bistum Münster am Samstag, 09. April, von 10.30 – 14.30 Uhr auf den Platz in der Stubengasse in Münster um ein Plädoyer für mehr Freiräume für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu „ermalen“. Mit ihrer Demonstration fordert die etwa 7.000 Mitglieder zählende Kolpingjugend mehr Entschleunigung, Zeit und Platz für junge Menschen. Die Kolpingjugend ruft alle auf, sich am Samstag einfach auf dem Platz (Nähe Karstadt Sport) in Münsters Zentrum einzufinden. Entweder um bei den Aktionen mitzumachen oder mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sich ein Bild von den heutigen Schul-, Ausbildungs- und Studienerfordernissen zu machen.

Die Notwendigkeit von Freiräumen, also Entschleunigung, Zeit und Platz für junge Menschen, wollen die jungen Engagierten der Kolpingjugend im Bistum Münster durch eine öffentliche Darstellung in die Öffentlichkeit transportieren. „Bereits seit einem knappen Jahr beschäftigen wir uns mit dem Thema ‚Freiräume‘, erläutert Benedikt Vollmer, hauptberuflicher Leiter der Kolpingjugend im Diözesanverband Münster. „In vielen Bereichen sehen wir Handlungsbedarf.“ Ein Grund mehr für die Kolpingjugend, sich dem „Bündnis für Freiräume“ des Landesjugendringes anzuschließen um mit vielen weiteren Jugendorganisationen diese Themen und Forderungen in ein gesellschaftliches und politisches Bewusstsein zu bringen.

Es bedarf Entschleunigung in der Aus- und Weiterbildung junger Menschen um sich an den Bedürfnissen der Lernenden zu orientieren, hier fordert die Kolpingjugend eine stärkere Flexibilisierung! Im Kontext der Zunahme verkürzter Bildungsgänge ist eine Anpassung des Lernstoffs und eine Stärkung der Lernfreiheit unerlässlich.

Kinder und Jugendliche brauchen Zeit. So muss eine 35-Stunden-Woche für Unterricht und Hausarbeiten das Maximum sein. Benedikt Vollmer weist auf ein weiteres Problem hin: „Um überhaupt Angebote von Jugendverbänden in der Kinder- und Jugendarbeit, wie etwa Ferienfreizeiten, durchführen zu können, muss die vorlesungsfreie Zeit in die Sommerferien fallen. Auch brauchen wir für unsere Planungen die rechtzeitige Bekanntgabe von Klausurterminen und Prüfungen für Auszubildende und Studierende.“

Im öffentlichen Raum müssen junge Menschen anerkannt und akzeptiert sein. Sie benötigen Platz um sich frei entfalten zu können. Hierfür bedarf es der Bereitstellung von Räumlichkeiten die mit und für Jugendliche gestaltet werden. „Eben Platz zur freien Entfaltung und zum Ausleben von Jugendkultur“, bringt Vollmer es auf den Punkt.

Am Samstag, 09. April, um 10.30 Uhr ist es nun soweit: Ausgestattet mit Straßenmalkreide, einer Vielzahl kleiner Spiele und Aktionselementen sowie Unterstützung durch einen Candybär, dem Süßigkeiten verteilenden Maskottchen der Aktion, geht es in die Münsteraner Innenstadt auf den Platz in der Stubengasse. Dort soll gemeinsam mit Passanten ein überdimensionales Kreidegemälde erstellt werden, in dem eigene Wünsche nach Freiräumen sichtbar werden. Durch die Aktionselemente werden Passanten motiviert, sich selbst einen kleinen Freiraum zu nehmen, ein wenig zu spielen und über die Forderungen des Bündnisses mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen.

Die Kolpingjugend lädt ein an der Aktion teilzunehmen, sich über die Bedeutung des Themas „Freiräume“ zu informieren und gerne auch die Forderungen mit anderen zu teilen. Die Aktion endet um 14.30 Uhr mit einer Messe in der Jugendkirche effata[!], (St. Martini-Kirche, Martinikirchhof, Münster, Parkmöglichkeit: Parkhaus am Theater) zu der die Kolpingjugend ebenfalls einlädt. Informationen zur Aktion publiziert die Kolpingjugend unter www.kolpingjugend-ms.de/malFREIzeit und in den sozialen Medien unter dem Hashtag #malFREIzeit.F

Hintergrund zum Bündnis für Freiräume

Im Herbst 2013 haben die Jugendverbände den Landesjugendring NRW beauftragt, ein „Bündnis für Freiräume“ zu initiieren. Die Notwendigkeit, sich für mehr Freiräume einzusetzen, ergibt sich aus den alltäglichen Erfahrungen der Jugendlichen, die auch die Jugendverbände spüren. In der jugendpolitischen Initiative „umdenken – jungdenken! Frische Ideen für NRW“ des Landesjugendrings NRW haben junge Menschen darüber hinaus sehr deutlich formuliert, dass sie mehr Freiräume brauchen und wollen.

Mehr Informationen zu den Forderungen und zum Bündnis für Freiräume: www.buendnis-fuer-freiraeume.de